7. Baikal-See

Endlich starten wir zum Baikal-See. Zunächst das tägliche Prozedere. Wasser tanken, Einkaufen, tanken und entsorgen. Anfangs fahren wir in ca. 70km Entfernung parallel zum Baikalsee für ca 170km und biegen dann zum See ab. Es geht bergauf und auf dem Scheitelpunkt zum See ändert sich die Landschaft fast schlagartig. Anstatt Wald empfängt uns eine steppenartige Landschaft.

Dann glauben wir auch den See zu sehen.

An einem Parkplatz, wo viele Touristen halten, kann man ihn gut sehen.

sdr

Der Baikal ist der größte Süßwassersee (ca. 640km lang, 38 – 87km breit u. 1650m tief) der Erde und hält 20 Prozent der weltweiten Wasserreserven bereit. Wenn man die Zuflüsse sperren würde, dann dauerte es ca. 400 Jahre bis er leer gelaufen ist.

Dann erfolgt die Überfahrt mit der Fähre.

Jetzt sind es noch 15km bis zum Stellplatz. Da es auf der Insel Olchon nur „Sandpisten“ gibt und wir das Auto schonen, dauert es noch eine Stunde bis wir den Platz erreicht haben. Wir stehen direkt am See und genießen den fantastischen Blick. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint, aber der Wind weht und es ist kalt.

Der Banja – Wagen ist auch schon da. Hier heißt es, Feuer anmachen, saunieren und sich im den kalten See abkühlen.

Am nächsten Morgen kommen die kleine Busse für unsere Insel-Rundfahrt. Die Busse werden seit über 50 Jahren gebaut und haben ihr Äußeres nicht verändert. Sie werden von der Firma UAZ hergestellt, die sich auf Geländefahrzeuge spezialisiert hat und auch für das Militär produziert. Im Volksmund werden die Busse auch „Brot“ (Kastenbrot) und „Medikament“ (sie werden oft als Krankenwagen/Ambulanz benutzt) genannt.

Es geht zum nördlichsten Punkt der Insel „Nordkap“. Auf dem Weg dorthin legen wir Stopps ein. Der erste Halt findet am einem Schamanenmal statt. Schamanisms und Buddhismus sind ähnlich und hier vertreten. Man erkennt es auch an den bunten Papieren/Stoffen die an den Stangen angebracht sind. Die Farben haben verschiedene Bedeutungen; weiß für das Geistliche, grün für die Gesundheit und gelb für Reichtum. Die Spitze der Pfähle symbolisieren die Götter, die Mitte das Jetzt und der Boden die Toten.

Es gibt eine Sage nach der es 40 Tage und Nächte nicht geregnet hatte und die Ernte verdorrt war, so daß der Schamane um Hilfe gebeten wurde. Dieser schlug auf diesen Felsen

und es regnete 40 Tage und Nächte ohne Unterbrechung. Neben jenem Felsen ragen nach zwei weitere aus dem See.

Am zweiten Stopp soll man das „Gesicht des Baikalsees“ sehen/erkennen können. Mir ist es nicht gelungen.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichen wir das Ziel. Es wundert nicht, dass die Stoßdämpfer zweimal pro Saison gewechselt werden müssen.

Jetzt genießen wir aber das Wetter und den Spaziergang zum Kap mit tollen Eindrücken.

Es gibt auch Blumen zu bewundern.

Während dessen bereiten die Fahrer für uns eine Fischsuppe zu.

Gestärkt geht es die gleiche Strecke zurück.
Die zweite Tour findet auf dem Wasser statt, dem kleinen Meer. So wird der Baikalsee zwischen dem westlichen Ufer und der Insel Olchon genannt. Bevor wir starten, zeigt uns Dima noch ein schamanisches Ritual. Es werden weiße Flüssigkeit – Milch – und weiße Nahrung – Reis – nach einander im Kreis verteilt, um für diesen Boden alles Gute zu wünschen.

Dann marschieren wir los. Nach 15min Fußweg zu einer Bucht können wir die Schiffe besteigen. Manche müssen sich über Bord hangeln.

Der erste Stopp führt uns auf eine Insel mit einer weißen Stulpa. Es ist eine heilige buddhistische Stätte und man soll drei mal im Uhrzeigersinn herum laufen, um ein Wohlergehen und -fühlen zu erlangen. Wir tun es ganz entspannt.

Danach steigt die Spannung, als wir uns der Insel nähern, auf der man die Süßwasser-Robben sehen kann. Diese gibt es nur noch in Kanada. Wir haben Glück und können sie auf den Felsen und im Wasser beobachten.

Nun geht es zurück und wir sehn vom Wasser wie einsam unsere Wohnmobile stehen.

Ein Gang in die Banja und anschließend drei Schwimmzüge im kalten See beenden den Tag.

Am dritten Tag erfolgt eine Einführung in die Zubereitung russischer Salate. Die Zutaten sind, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Eier, Mandeln, Wurst, Erbsen, Mais, Krebsstangen, Räucherkäse, Olivenöl und Mayonnaise. Wir bereiten drei Salate zu, Olivier (russischer Salat, wird hier aber nach dem französischen Koch benannt, der diesen Salat für die Kaiserin kreiert hat), Olchon- und Krebs – Salat.

Dazu gibt es natürlich reichlich Wodka, so dass es Dima leicht fällt, uns in die russische Tanzkultur einzuführen.

Heute am letzten Tag auf Olchon regnet es am Morgen, aber gegen Mittag hört es auf, so dass wir noch einen Spaziergang auf die „Hügel“ unternehmen können.

Dann wird das Wohnmobil gereinigt und für die Fahrt am nächsten Tag präpariert.

4 Gedanken zu “7. Baikal-See

  1. Hallo Ihr Beiden!

    Ich lese gespannt Eure Reiseberichte. Gerade sitze ich bei bei über 30°C im nicht klimatisierten Büro und bin etwas neidisch, wenn ich vom Gang in das/die? Banja und anschließendem Abkühlen im See lese… Ich werde erst heute Abend mit dem Dortmund-Ems-Kanal vorlieb nehmen können ;-).

    Weiter viel Spass und Liebe Grüße
    Moritz

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    1. Hallo Moritz,

      hier ist es jetzt gleich 23 Uhr und wir gehen gleich ins Bett. Heute war wieder eine Geburtstagsfeier, die ich aufgrund einer Reifenpanne mit erfordlichen Reifenwechsel verpasst habe. Aber anschließend saßen wir noch zusammen und es floss reichlich Wodka. Die Temperaturen in der Sonne sind 30°, aber wenn der Wind weht und die Sonne weg ist, ist es lausig kalt! Liebe Grüße Maria + Papa

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  2. Hallo Peter und Maria,
    heute morgen beim Frühstück habe ich mir den Livestream von der Challenge Roth 2019 angesehen und da kam mir sofort unsere gemeinsame „Läuferzeit“ in Erinnerung, die nun auch schon über 10 Jahre zurückliegt. Jetzt schaue ich mir eure tollen Fotos an und lese die interessanten Reiseberichte. Erst ein Blick auf den Globus zeigt so richtig, welche Dimensionen Asien überhaupt besitzt. Der Baikalsee ist sicherlich ein eindrucksvolles Highlight eurer Tour.
    Herzliche Grüße aus der Heimat von Fred und Ulla.

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    1. Hallo Ulla, hallo Fred, manche legen die Füsse hoch um eine Challenge zu verfolgen, wir haben sie live in der Mogolei jeden Tag auf der Strasse und Piste. Die Strassen sind teilweise gut, teilweis eine Katastrophe. Du musst immer mit Wellen und Schlaglöchern rechnen. Zum Glück hält sich der Verkehr in Grenzen und man kann auf die linke Fahrbahn ausweichen. Aber man muss immer aufpassen, da links und rechts überholt wird. Von den Pisten nicht zu reden. Gestern war ich im Ogiy-Nuur-See (ca 300km westlich von Ulan Bataar) schwimmen. Wir leben und es geht uns gut. Viele Grüße

      MAria + Peter

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